25/04/2024

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Manchmal denke ich, deshalb könnte ich sein

[REZENSION]: Brandon Sanderson: Die Seele des Königs

Brandon Sanderson: Die Seele des KönigsInhalt: In einer Welt, in der Magie und Schicksal untrennbar mit der Stadt Elantris verbunden sind, erzählt Brandon Sanderson die einzigartige Geschichte einer jungen Assassinin, die auf frischer Tat ertappt wurde und nun zum Tode verurteilt werden soll. Doch schon bald erkennt der königliche Berater, dass ihre besonderen magischen Fähigkeiten vielleicht die einzige Rettung für das Königreich sind …

Brandon Sanderson: Die Seele des Königs

(OT: The Emperor’s Soul; Legion; Infinity Blade: Awakening; 2012, 2012, 2011) Heyne PB 04/2014; ISBN: 978-3-453-31524-2; Seiten: 446; Übersetzung: Michael Siefener; Ausstattung: Paperback

Die Inhaltsangabe betrifft leider nur die erste der Erzählungen. Alle drei Geschichten sind großartig. Brandon Sanderson kann offenbar keine schlechten Bücher schreiben, das bringt er nicht fertig. Und das betrifft die kurzen – also relativ kurzen – Werke genauso wie die gewaltigen Ziegelsteine, die sich zu monströsen Zyklen auswachsen (man betrachte nur die Sturmlicht-Archive – monumental ist eine Untertreibung.

Jede Geschichte für sich ist originell, witzig, spannend. Die Themen sind grundverschieden, das Erzähltempo, das Setting. Es ist beinahe so, als würden hier drei Autoren jeweils einen Beitrag liefern.

In der ersten Geschichte muss eine Diebin die Seele des Königs fälschen. Sanderson hat diese Geschichte in der Welt von “Elantris” angesiedelt – keine Sorge, den Roman muss man nicht kennen. Wie immer bei ihm ist die Fülle und Originalität der Details beeindruckend und sein Lösungsansatz originelle. Faulheit kann man ihm wohl kaum vorwerfen.

In der zweiten Erzählung geht es um die Suche nach einer Kamera, die Bilder aus der Vergangenheit aufnimmt – der herangezogene Ermittler hat eine sehr spezielle Gabe, die ihn zu einem unheimlichen Freak, bedauernswerten Figur und Intelligenzbestie macht. Bemerkenswert ein gewisser, trockener Humor gepaart zum Zynismus – etwas, das bei Sanderson nicht allzu oft vorkommt.

Dem Helden in der dritten Story gelingt das scheinbar Unmögliche – ein Mensch tötet einen unsterblichen Gottkönig. Nur stellt er nachher fest, dass nichts so ist, wie es scheint und dass er sich mit einer Begleiterin, der er keineswegs trauen kann, auf eine Reise begeben muss.

Wer immer schon mal neugierig war auf den Mann, der die unmöglich monströsen Zyklen schreibt, die derart begeisterten Anklang finden, hier ist die Chance, mit drei deutlich kürzeren Werken in das Schreiben von Brandon Sanderson einzutauchen und sich von ihm in den Bann ziehen zu lassen.

Ich habe seit Elantris eine Schwäche für Sanderson entwickelt – er beeindruckt mich mindestens im gleichen Umfang, wie es George R. R. Martin macht. Und da auf diversen Websites immer wieder die Diskussion aufflammt, wer denn “Game of Thrones” fertig schreiben könnte, wenn Martin davor stirbt – der regelmäßig genannte Brandon Sanderson, der schon “Das Rad der Zeit” des vorzeitig verstorbenen Robert Jordan vollendet hat, wäre ein denkbar schlechter Kandidat.

Zwar steht er an Detailwahn und Umfang Martin nichts nach, allerdings hat er einen ganz anderen, nicht kompatiblen Stil. Brandon Sanderson hat eine ganz eigene Stimme, einen wunderbaren Stil, ein Auge für unglaubliche Details und sehr originelle Geschichten.

In diesem Zusammenhang auch ein großes Lob an Michael Siefener für seine flüssige, wertige Übersetzung – Sanderson zu übersetzen ist sicher keine leichte Aufgabe – schon allein des Umfangs wegen.

Die Seele des Königs ist ein wunderbarer Einstieg in die Welten von Sanderson und ein Sammlung von drei großartigen Kurzromanen, die als kleine Perlen beeindrucken.

Kurz gesagt:

  • originelle Geschichten
  • sehr schön geschrieben
  • detailreich und spannend

Fazit: Sanderson kann keine schlechten Bücher schreiben. Uneingeschränkte Empfehlung.


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Bd. 2: Krieger des Feuers [Rezension ausständig]

Bd. 3: Herrscher des Lichts [Rezension ausständig]

Bd. 4: Jäger der Macht [Rezension ausständig]


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