26/04/2024

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Manchmal denke ich, deshalb könnte ich sein

[REZENSION]: George R.R. Martin: A Game of Thrones (Update)

George R.R. Martin: A Game of ThronesUPDATE: (Die ursprüngliche Rezension erschien 2013 im November. Ich habe ein Update dazu geschrieben und poste das Original hier nochmal, erweitert um ein paar Buchempfehlungen). Es kann übrigens sein, dass ich auch das UPDATE noch mehrmals UPDATE, wenn ich das Gefühl habe, noch etwas hinzufügen zu müssen.

Die Serie ist jetzt bei Staffel 6 angelangt und GRRM hat es nicht geschafft, sein vorletztes Buch noch vor dem Start fertig zu bekommen.

Für mich, der als Leser begonnen hat, ist das zwar unangenehm – in mehrfacher Hinsicht, aber doch zugleich auch kein Problem. Ich habe schon vor längerer Zeit mit der Lektüre gestoppt. Warum? Zum einen sind die Bücher derart umfangreich und ich habe so viele andere Werke zum Lesen herumliegen, das geht einfach nicht.

Sie sind – in englisch zumindest – sprachlich sehr schön und klar geschrieben, man kommt ohne gröbere Probleme schnell durch den Text – wenn da nicht der Wahnsinn an Details wäre, der ununterbrochen ausbremst. Faszinierend, aber eben doch eine Tempobremse und bei derart dicken Schinken braucht das dann doch viel Zeit – und stärkere Handgelenke. ;-)

books_g.r.r.martin_song-of-ice-fireMan darf nicht vergessen, was auf Deutsch zwei Bücher sind, in der Originalfassung ist es jeweils nur ein Buch. Und ich habe noch dazu die Hardcover-Ausgaben, das hängt sich rein vom Gewicht her mörderisch in die Handgelenke. [Nur damit ich was über die Romane zum jammern habe ;-)]

Zum anderen schaue ich die Serie und ich habe beschlossen, sie erst fertig zu sehen, ehe ich zurück zu den Büchern gehe. Nachdem wir schon seit Staffel 5 mit Abweichungen begonnen und jetzt in vollkommen verschiedenen Welten unterwegs sind, spielt das keine Rolle.

Die Bücher sind die Bücher, die Serie ist die Serie – zwei eng verwandte Universen. Dazu kommt – nach einigen leidvollen Erfahrungen mit Zyklen wie Das Rad der Zeit zum Beispiel, ich werde warten, bis GRRM fertig ist und dann von vorn beginnen. Bis es soweit ist, habe ich die Bücher ohnehin nicht mehr in Erinnerung. Also kann ich quasi Westeros unberührt von Anfang an neu entdecken. Das hat absolut was für sich ;-)

Das erklärt auch, warum ich nur den ersten Roman rezensiert habe, nach Bd. 3 (deutscher Bd. 6) war die Lektüre für mich beendet – vorläufig. Ich werde auf alle Fälle in die Romane zurückkehren, ob der Plan, der im Moment dafür steht, halten wird, das wird sich weisen.

Es lohnt sich übrigens, das frühere Werk von Martin zu entdecken. Er hat das Schreiben einige Jahre unterbrochen, nachdem Armageddon Rock ein derartiger Flop war – und inzwischen als Klassiker gilt – um im TV-Serien Bereich als Produzent zu werken. So ist er für die Serie Die Schöne und das Biest mitverantwortlich. Nach dem Ausflug ins TV kam Das Lied von Eis und Feuer und dann kam HBO und der Rest ist, wie wir wissen, Geschichte.

Aber das Werk davor ist absolut lesenswert. Faszinierend witzig, spannend, sehr originell – seine Art, Dinge zu denken ist oft überraschend, bissig. George R. R. Martin war schon lange vor GoT ein großartiger Autor, wie auch seine gesammelten Erzählungen belegen (siehe weiter unten die Rezension-Links).

Meine Faszination mit ihm reicht weit zurück – bis zum zur Zeit leider nicht erhältlichen Fiebertraum und Armageddon Rock, zu schmalen Bändchen mit Erzählungen. Ich denke mal, das sein Gesamtwerk (als Autor, nicht als Herausgeber, da wird es seeeehr umfangreich) nach und nach auf Deutsch wieder aufgelegt wird und zur Not lohnt sich die Mühe, englische Ausgaben zu lesen.

Ab hier beginnt das ursprüngliche Posting, ergänzt um ein paar Buchempfehlungen und die Links zu meinen restlichen (nicht so vielen) GRRM-Rezensionen:


George R.R. Martin: A Game of Thrones

Inhalt: kann man wohl inzwischen allgemein als bekannt voraussetzen ;-)

George R. R. Martin: A Game of Thrones

(OT: A Game of Thrones; 1996) Bantam Spectra 1996; ISBN: 0-553-10354-7; Seiten: 694; Ausstattung: Hardcover, Schutzumschlag mit Prägung

Ich verzichte darauf, eine Inhaltsangabe zu zitieren und gehe davon aus, dass die halbe Welt ohnehin weiß, worum es bei Game of Thrones geht. Was die andere Hälfte der Welt betrifft – lasst euch darauf ein, ihr habt keine Idee, was für ein grandioses Werk ihr da versäumt :-)

Bis zu diesem Monat habe ich darauf verzichtet die Romane zu lesen, obwohl sie schon seit vielen, vielen Jahren bei mir herumstehen. Das wollte ich erst tun, wen George R. R. Martin – dessen frühere Werke (z.B. Fiebertraum) ich übrigens auch sehr empfehlen kann – mit dem Monster von Zyklus fertig ist. Aber inzwischen ist klar, das dauert noch. Ich wollte auch darauf verzichten, mir die Serie anzuschauen, die wollte ich erst dann sehen, nachdem ich mit den Büchern fertig war.

Also kam es anders: Ich musste aus reiner Notwehr umschwenken. Ich lese die Bücher und schaue mir die Serie an – gleichzeitig. Es war kaum mehr möglich Spoiler zu vermeiden. Überall gab es Inhaltsangaben zu den Episoden, Intgerviews mit Martin und Darstellern, Kritiken zu den Büchern, Entsetzten zu diesem und jenem – ein Albtraum, all das auszublenden. Also Flucht nach vorn und beides in Angriff genommen.

Aber ich lese die englischen Ausgaben und schaue mir die Serie in Englisch an. Auf das Erlebnis der umstrittenen deutschen Neuübersetzung mit ihrer Wut der Eindeutschung verzichte ich. Es gab eine alte Übersetzung der ersten paar (deutschen) Bände, die war diesbezüglich verträglicher.

Der erste Originalroman besteht in der deutschen Übersetzug aus den ersten beiden Büchern – die Neuausgaben sehen recht hübsch aus, immerhin – und umfasst ziemlich genau die erste Staffel der großartigen Serie.

Martins Englisch ist durchwegs elegant und gehoben, was diesen üppigen, vom Format her übergroßen Ziegelstein – das heißt, auf einer Seite findet sich bedeutend mehr Text als bei einem herkömmlichen Hardcover üblich – nicht unbedingt schnell und einfach lesbar macht – aber ein irrsinniges Vergnügen darstellt.

Die Dialoge sind gewitzt, die verwendete Sprache mischt unbekümmert, aber stets passend eine moderne und eine veraltete Begrifflichkeit und entwickelt so einen Sog, aus dem man nur schwer wieder rauskommt. Es ist nahezu enttäuschend, wenn man das Buch zuschlagen muss, um sich wieder der Realität zu stellen.

Faszinierend, wenn man Serie und Roman unmittelbar miteinander vergleicht, ist der Unterschied, welches Medium auf welche Details die Schwerpunkte legt. So sind Dinge, die in den Episoden eine enorme Dramatik entwickeln, im Buch beinahe beiläufig geschildert und umgekehrt.

Auch der Detailreichtum des Romans ist beeindruckend und wer nur die Serie kennt, beginnt erst über den Roman verschiedene Vorgänge klarer zu sehen beziehungsweise bekommt durch Schilderungen von Gedanken und Handlungen einzelner Personen erst so richtig Klarheit, warum was passiert.

Uff, ist das mühsam, irgendwas zu schildern, ohne für jene Leser, die dieses herausragende Vergnügen der Lektüre noch vor sich haben, einen Spoiler einzubauen. Auch wer die Serie schon gesehen hat, egal, unbedingt die Romane lesen!

Die erste Staffel hält sich noch sehr genau an das Buch, im zweiten Roman, den ich gerade lese, weicht die Serie schon erkennbar ab und muss des enormen Umfangs wegen auf immer mehr Details verzichten. Die Serie wird sich dadurch zwangsläufig immer weiter vom Buch fortentwickeln. Das ist – und das meine ich wirklich so – genial. Auf diese Art bekommt man mehr oder weniger zwei Geschichten aus parallelen Welten präsentiert.

A Game of Thrones zu lesen beansprucht ungefähr die Zeit, die je nach Umfang zwischen zwei und vier durchschnittliche Genrebücher in Beschlag nehmen. A Game of Thrones ist aber auch um einige große Stufen befriedigender und degradiert so manches Fantasybuch zu einem Witz, was die Komplexität von Geschichte und Figuren betrifft.

Um mich zu wiederholen: geniale Lektüre. Spannend, vollgestopft mit Details, blutig, grob, komplex, dicht. Was für ein Meisterwerk, was für ein genialer Geist, der diesen Wahnsinn erdacht hat. Hut ab, GRRM!

Kurz gesagt:

  • bombastisch
  • episch
  • grandios

Fazit: Meisterwerk


GEORGE R.R. MARTIN:

Das GoT Universum – warten auf Staffel 7 – ein Überblick [ein Gesamtüberblick]

GRRM: A Game of Thrones UPDATE [meine Rezension]

GoT, erklärt von Samuel L. Jackson [Spoiler-Video]

GRRM und Stephen King im Gespräch [Video]

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Die Game of Thrones HÖRBÜCHER:

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Der zweite Roman … Buch 3  & Buch 4  … bei Amazon …

Der dritte Roman …  Buch 5Buch 6 … bei Amazon …

Der vierte RomanBuch 7Buch 8 … bei Amazon …

Der fünfte Roman … Buch 9Buch 10 … bei Amazon …


WESTEROS:

GRRM: Game of Thrones: – englische Ausgaben:

Taschenbuchbox

eBook-Edition

—  Hardcover

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Die gesammelten ERZÄHLUNGEN:

GRRM: Traumlieder, Bd. I … Paperback und eBook und Hörbuch bei Amazon …

GRRM: Traumlieder, Bd. II … Paperback und eBook und Hörbuch bei Amazon …

GRRM: Traumlieder, Bd. III … Paperback und eBook und Hörbuch bei Amazon …


EINZELWERKE:

ARMAGEDDON ROCK ist einer der frühen Romane, eine meisterhafte Story, sehr bizarr. Das Buch gilt heute als Klassiker, hat aber aufgrund des seinerzeitigen Misserfolgs Martin zum jahrelangen Ausstieg aus der Literatur bewogen – eine Zeit, in der er als TV-Produzent u.a. für Serienklassiker wie Die Schöne und das Biest mitverantwortlich zeichnete. Als Taschenbuch und eBook bei Amazon …

IN DER HAUT DES WOLFES ist eine außergewöhnliche Werwolf-Geschichte. Eine kostbare Perle, einerseits inhaltlich, andererseits hat Martin nicht viel Horror geschrieben … und ein sehr schön gemachtes Buch von Festa. Als Hardcover bei Amazon …

DIE FLAMME ERLISCHT: Der Romanerstling von GRRM, ein Science Fiction Roman. Als Paperback und eBook und Hörbuch bei Amazon …

DAS LIED DES EISDRACHEN ist eine mitreißende, düstere, recht brutale Geschichte für Jugendliche. Das Buch wird ab 8 Jahren empfohlen, ist aber auch für aufgeweckte 6-jährige vollkommen zugänglich (meine Tochter ist 7 und hingerissen vom Buch). Als Hardcover und eBook und Hörbuch bei Amazon …


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