24/04/2024

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Manchmal denke ich, deshalb könnte ich sein

[REZENSION]: Edward Lee: Monstrosity

Ausschnitt Cover: Edward LEe: Monstrosity
Sie glaubt nicht an Monster – bis der Anblick bizarrer Mutationen und die unglaublichen Aussagen einer Überlebenden sie zweifeln lassen...

INHALT: Auf einer Insel vor der Küste Floridas geht ein Monster um. Zumindest behaupten das die Einheimischen, wenn mal wieder jemand im dichten Wald verschwindet, um nie wieder aufzutauchen.
Clare Prentiss, die neue Sicherheitschefin des Krebsforschungszentrums, spürt schon an ihrem ersten Arbeitstag, dass auf der Insel etwas nicht stimmt. Sie glaubt nicht an Monster – bis der Anblick bizarrer Mutationen und die unglaublichen Aussagen einer Überlebenden sie zweifeln lassen.
Bald fühlt sie sich verfolgt. Und tatsächlich: Jemand steht in den Nächten vor ihrem Fenster und beobachtet sie. Heimlich, voller Begierde … Es ist kein Mann. Eher eine Monstrosität. Und dieses Wissen erweckt in Clare absonderliche sexuelle Fantasien …

BUCH: Edward Lee: Monstrosity (Originaltitel: Monstrosity, 2002); Festa H&T 141; 05/2019; Seiten: 448; Übersetzung: Simona Turini … [Rezension] … PaperbackKindle Edition bei Amazon …

Cover: Edward Lee: Monstrosity, Festa VerlagREZENSION: Ach, was soll ich denn sagen? Ich liebe Edward Lee. Ich finde Bücher wie Monstrosity einfach nur geile Lektüre. Warum? Das Buch ist eine clevere Geschichte, eigentlich ein Wissenschaftsthriller. Aber pervers verdreht wie bei Lee zu erwarten. Er findet sehr oft, so auch hier, sehr gut gezeichnete, interessante Hauptfiguren. Sehr sexuell. Sehr blutig und anschaulich. Spannend und absurd zugleich, wobei auch, wie es sich für einen guten Thriller dieser Art gehört, genug Glaubwürdigkeit vorhanden ist, genügend theoretische Möglichkeit, um das Buch richtig unheimlich zu machen.

Edward Lee, ich kann es gar nicht oft genug betonen, ist so viel mehr als ein simpler Blut-und-Gedärme-Autor. Lee macht das, natürlich, hat riesigen Spaß dabei und das überträgt sich bei der Lektüre auf die Leserschaft. Aber Lee kann es viel intensiver und komplexer, wenn er es darauf anlegt und dann bleibt immer wieder die Frage zurück, wieso eine gequirlte Scheiße wie der üble, billige Trash wie die Meg-Romane von Steve Alten Bestseller sind anstatt der Lee-Thriller.

Zum Beispiel sind Dahmer ist nicht tot und Porträt der Psychopathin als junge Frau herrausragende Thriller. Gewürm ist zusammen mit Monstrosity ein Duo hervorragender Wissenschaftsthriller. Haus der bösen Lust wiederum ist ein exzellenter Mysterythriller. Lee fischt zwar immer gern im Bereich des Horror, Thriller, Splatter – das ist schlicht sein Ding und das kann er, aber er legt sich dabei eben nicht nur auf eine Sache fest und das verleiht ihm eine gewisse Einzigartigkeit innerhalb der Genre-Literatur.

Die Antwort liegt in einem Wort: Kompromisslosigkeit. Wo ein Dan Brown immer und immer wieder dieselbe Geschichte erzählt (er hat einen wirklich hervorragenden Roman geschrieben, nämlich Meteor), ohne Kanten und Ecken, weichgespült und kompatibel mit Tom Hanks, also so massentauglich wie nur möglich, geht Edward Lee seinen eigenen Weg. Keine strahlenden Helden, sondern Figuren mit teils hässlicher Vergangenheit. Wirklich üble Gewaltszenen und sehr deftiger Sex. Bei Lee ist die Wahrscheinlichkeit, dass fast alle Figuren als Arschlöcher daherkommen oder am Ende abkratzen sehr hoch. Das macht die Bücher wohl sperrig und nicht für den Bestsellertisch im Laden tauglich. Gut für Leser, die mehr wollen als Weichspülermaterial.

Hoppla. Genug gekeift, har har. Zurück zu Lee. Monstrosity ist ein Wissenschaftsthriller der besten Sorte. Das Buch ist bei allem Unfug glaubwürdig. Es hat eine sympathische Hauptfigur und ein ordentliches Sortiment undurchschaubarer Nebenfiguren. Das Monströse ist schick monströs und kommt mit einer unerwarteten Überraschung daher. Das Blut fließt reichlich, Sex ist da, und alles durchsetzt von diesem hämisch zynischen Humor, den Lee immer wieder gern zur Schau stellt. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, der gute Mann sitzt vor dem PC und tippt seine Geschichten, während er dabei wie ein Irrer giggelt und sich ohne Ende amüsiert.

Edward Lee ist ein geiler alter Arsch, der großartige Bücher schreibt.

Zusammenfassung:

  • Anspruch/Stil: ***** Science-Thriller auf höherem Niveau, dichte Handlung
  • Gewalt/Gore: **** Sehr hart, sehr witzig, überdreht, derb
  • Sex/Perversion: **** Edward Lee ist in guter Form
  • Unterhaltungwert: ***** sehr hoch
  • Gesamteindruck: ***** spannender, edelherber Thrill mit schwarzem Humor

Fazit: Ein richtig guter Edward Lee. Hiermit uneingeschränkt empfohlen.


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Der Beitrag [REZENSION]: Edward Lee: Monstrosity erschien am 08.08.2019 auf Kultplatz.net


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