28/03/2024

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Manchmal denke ich, deshalb könnte ich sein

[REZENSION]: Markus Kastenholz: Suizid Blues

Cover: Kastenholz: Suizid Blues
Markus Kastenholz, deutscher Autor und vor allem auch als Herausgeber umtriebig, hat hier ein schmales Bändchen mit drei Erzählungen vorgelegt. Eine durchaus gemischte Erfahrung ...

Cover: Kastenholz: Suizid BluesBasisdaten: Originaltitel: Suizid Blues, 2016; Amrun 2016; Seiten: 100; Ausstattung: eBook, Taschenbuch; Buch beim Verlag: hier

Inhalt:

Am Abgrund des Todes steht jeder irgendwann. Die einen stürzen hinab, die anderen nicht, nur um dann zu einem späteren Zeitpunkt zu fallen. Und manche machen diesen Schritt sogar freiwillig. Einige in der absurden Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch es gibt mehr als den physischen Tod. Mehr als einen zerstörten Körper. Organe, die aufgehört haben zu arbeiten. Blut, das verklumpt und Fleisch, das verrottet. Manch andere Tode erstrecken sich über ein ganzes Leben. Sie sind langsamer, quälender – schrecklicher! Ohne Ausweg. Ohne Gnade. Ohne Hoffnung.

Rezension:

Das ist ein etwas schwieriger Fall.Ich kenne Markus Kastenholz als Herausgeber mehrerer Bände der Serie Fleisch, als Herausgeber der Serie Blutgrütze und als Verlagsgründer. In seiner Eigenschaft als Herausgeber habe ich mehrmals und immer wieder mit ihm zu tun (gehabt). Als Autor kannte ich ihn bisher nicht. Suizid Blues enthält drei Geschichten, die hinter einem ausgezeichneten Cover auf ihre Entdeckung warten.

Die Farbe des Krieges dreht sich um die Bestie Krieg und ist im WKII angesiedelt. Für mich persönlich ist das auch die Story, mit der ich am wenigsten anfangen konnte. Weder das Setting noch die Idee konnten mich in den Bann ziehen, auch wenn ich das Ende recht gelungen fand. Irgendwas an der Geschichte ist für mich unrund gelaufen. Sie ist etwas steif und es mangelt ihr schlicht an Spannung.

Das Gleichgewicht der Welt hingegen ist eine großartige, vollkommen durchgeknallte Story, die so farbenfroh absurd daherkommt wie Clark Ashton Smith nach dem Genuss seltsamer Pflanzen. Lovecraft ist auf alle Fälle spürbar, ein humoriger, H.P. – was ja wieder auf dessen Freund, den großartigen C.A. Smith hinausläuft. Die Erzählung ist ein geschicktes Spiel mit Realität und Wahnsinn. Keine Spur hier von der etwas steifen, holzigen (sic!) Sperrigkeit, die mich bei der ersten Geschichte irritiert hat.

Suizid Blues. Eine harte, blutige, auf den Kern der Erzählung konzentrierte Geschichte, die eine interessante Facette des Vampirismus zum Thema hat. Eine richtig abgefuckte Sache, diese Geschichte. Da hätte ich sogar gern etwas mehr davon gelesen.

Ich lese gerade Tentakelporno-Anthologie Lückenfüller [meine Rezension]. Auch dort gibt es eine Story von Markus Kastenholz, ebenfalls ausgezeichnet. Die Tentakel-Story anstatt die Farbe des Krieges und das Bändchen wäre – für mich – der Brüller gewesen. Aber das ist nur meine Meinung.

Kurz gesagt:

  • eine schwächere Story
  • sonst sehr gut gelungen
  • der Mann kann!

Fazit: zu zwei Drittel toll!


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