25/04/2024

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Manchmal denke ich, deshalb könnte ich sein

[REZENSION]: Shane McKenzie: Muerte con Carne

cover_mckenzie_muerteconcarneInhalt: Felix und Marta wollen in einer kleinen Grenzstadt einen Dokumentarfilm über illegale mexikanische Einwanderer drehen. Als Marta spurlos verschwindet, erkennt Felix, dass im Niemandsland zwischen den USA und Mexiko der perfekte Ort für jede Art von Verbrechen liegt. Er begreift, dass es viel Schlimmeres als korrupte Cops oder Drogenbanden gibt. Etwa die Familie, die Flüchtlinge zum Fressen gern hat …

Shane McKenzie: Muerte con Carne

(OT: Muerte con Carne; 2013) Festa Horror Tb 1580; 11/2014; ISBN: 978-3-86552-328-0; Seiten: 253; Übersetzung: Manfred Sanders; Ausstattung: Lederoptik; Buch bei Festa: hier

Prust, brüll, wahaha. Großartig. Vollkommen verrückt, fetzig, lecker. Dazu noch extrem blutig. Die Gewalt ist grotesk überzogen und bietet dabei doch den einen oder anderen Moment, wo einem das Essen wieder hochkommen kann. Und was für ein köstliches Duo Felix und Marta doch sind – so viel sei verraten, die rabiate Kampfsau in dieser Beziehung ist nicht Felix.

Der Roman ist schlicht und ergreifend bestes Entertainment für Fans der blutigeren Literatur. Oh, und es gibt recht brauchbare Anleitungen für die Zubereitung umherirrender Mexikaner, die illegal über die Grenze wollen und es schaffen, la migra, der US-Grenzpolizei, auszuweichen.

Auf der Rückseite des Buches steht … das Texas Chainsaw Massacre der Latinos. Treffende Beschreibung.

Stellt euch den Roman etwa so vor: Guillermo del Toro hat Lust, einen auf den frühen Peter Jackson zu machen – den Bad Taste und Meet the Feebles und Braindead Peter Jackson. Also extrem bis zum abwinken. Und weil er gerade mit Robert Rodriguez, dem Spinner, dem wir From Dusk Till Dawn (Film und Serie), Sin City und Machete verdanken, einen saufen war, machen sich beide daran, so ein Werk auf die Beine zu stellen – unabhängiger, ungebremster Low Budget Splatter voll absurd grausiger und komischer Szenen.

Dabei ist der Roman gar nicht mal offensiv komisch – er ist es durch die Hintertür, indem er Elemente mexikanischer “Popkultur” ins Spiel bringt – mexikanisches Wrestling zum Beispiel. Auch glänzt das Buch mit Selbstironie und natürlich ist es ungeniert überzogen. All das zusammen ergibt ein überaus unterhaltsames, bescheuertes, doch merkwürdig glaubhaftes Buch über eine im Sozialverhalten auffällige Familie … um es vornehm auszudrücken. ;-)

Mahlzeit!

Muerte con Carne ist blutiges Vergnügen, gut abgehangen, gewürzt und leckrer.

Kurz gesagt:

  • durchgeknallt
  • rabiat
  • witzig

Fazit: Vollgas. Verrückt. Vergnügt.


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